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Pfarrkirche St. Martin

“Es ist höchst wahrscheinlich, dass die erste kirchliche Anlage als Hofkapelle dem Königsgute, das König Zwentibold vor 900 dem Aachener Stift schenke, diente. Stift Aachen und die Hofleute werden nach der ersten bescheidenen Anlage eine neue Kirche erbaut haben, deren stolzer Rest im romanischen Turm aus dem 12. Jahrhundert erhalten ist. Er ist ungegliedert bis auf die gekuppelten Schallöffnungen mit Würfelkapitellen und einfachen Kämpfern, verjüngt sich stetig und hat einen gebrochenen Spitzhelm. Das Bruchsteinmauerwerk wurde 1933 neu verputzt.

Die erste an diesen Turm angebaute Kirche wurde 1787 erneuert. Obwohl noch 1617 der bauliche Zustand als befriedigend bezeichnet wird, werden schon 1657 und 1680 Schäden gemeldet. 1657: Chor und Schiff sind defekt; Baupflichten obliegen dem Personatisten Christoph Henseler und der Gemeinde; 1680 heißt es: Auf der Epistelseite dringt Wasser und Regen ein; daher ist das Dach
zu erneuern. Ob etwas geschehen? Jedenfalls verging noch ein Jahrhundert, ehe wirksame Abhilfe kam. Erst 1787 war es soweit. Man durfte als Gottesdienstraum die Schloßkapelle Schönbornslust benützen. Doch diese Vergünstigung mißbrauchten böse Menschen; Diebstähle und andere Dinge führten dazu, daß die Kapelle nicht mehr von den Pfarrkindern benutzt werden durfte.

Endlich war die Kirche fertig, und Pfarrer Schäfer erhielt am 14.September 1787 die Erlaubnis zur Benediktion der neuen Pfarrkirche.Sie war eine einschiffige, in drei Seiten des Achtecks geschlossene Anlage mit einer flachen Holzdecke, 19,70 m lang und 8,85 m breit.
1833 reicht der Raum gut aus, Restaurationen erfolgten 1856, 1893 und 1907. Dann sollte der nüchterne Bau von 1787 in unserer Zeit einem Neubau weichen. Zur Finanzierung gaben die Spar- und Darlehenskasse Kesselheim 20000RM, der Baufonds 40000, die Kirchenkollekte des Bistums und die Hauskollekte je 3000, die Kriegsanleihe-Auslosungsrechte 2500, endlich eine Anleihe 20000, zusammen 68500 RM; Kostenvoranschlag 65000 RM. So konnte der Abbruch der alten Kirche stattfinden. Während der Bauzeit fand der Gottesdienst in der Turnhalle des Turnvereins statt. Grundsteinlegung am 11. Juni 1933; Benediktion am 19. November 1933; Konsekration am 21. Juni 1934 durch den Bischof Franz Rudolf Bornewasser.

(P. Schug im VII. Band der Geschichte der Pfarreien des Bistums Trier; Paulinus-Verlag 1966)

 

St. Antonius / Maria Hilf

Maria Hilf Fenster

Die Pfarrkirche St. Antonius ist eine katholische Kirche in Koblenz. Nach der Zerstörung des ersten Kirchenbaus im Stadtteil Lützel während des Zweiten Weltkriegs wurde 1968/69 an einem anderen Standort diese neue Pfarrkirche gebaut. Sie steht unter dem Patrozinium des heiligen Antonius von Padua.

Alte Antoniuskirche

1899/1900 ließ Dechant Ferdinand Meurin die erste Lützeler Antoniuskirche errichten, einen dreischiffigen Bau in neuromanischem Stil. Sie stand am südlichen Fuß des Petersbergs in der Straße „An der Ringmauer“ im oberen Bereich des Koblenzer Stadtteils Lützel. Ursprünglich gehörte die Kirche zur Pfarrei Liebfrauen, bis 1911 eine eigenständige Pfarrei in Lützel gegründet wurde.

Im Jahr 1925 wurden zwei im Ersten Weltkrieg abgegebene Glocken ersetzt. In die gleiche Zeit fällt die Weihe einer von Johannes Klais Orgelbau aus Bonn erbauten Orgel. Ein bewegender Einschnitt für die Kirchengemeinde in Lützel war die Brückenkatastrophe von 1930, die sich nach dem Abschluss der nationalen Rheinland-Befreiungsfeier in Lützel ereignete und bei der viele Gemeindemitglieder getötet wurden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Antoniuskirche bei den Luftangriffen auf Koblenz 1944 schwer beschädigt. Nach dem Krieg fand der Gottesdienst in Notkirchen statt. Da diese mit der Zeit zu klein wurden, überließ die Pfarrei St. Peter in Neuendorf die Maria-Hilf-Kapelle und das dazugehörige Grundstück der Pfarrei in Lützel. Obwohl die Antoniuskirche noch wiederaufbaufähig war, entschieden sich die Verantwortlichen unter Pfarrer Peter Plein für einen Neubau, da die alte Kirche für die Gemeinde schon vor dem Krieg nicht mehr ausgereicht hatte und eine Erweiterung nach keiner Seite möglich war.

Neben der Maria-Hilf-Kapelle entstand 1952/1953 eine Wallfahrtskirche. Die Pfarrei behielt zunächst den Namen St. Antonius, bis in Lützel eine neue Pfarrkirche errichtet wurde. Danach erhielt die neu gegründete Pfarrei der Wallfahrtskirche den Namen Maria Hilf. Die Ruinen der alten Antoniuskirche wurden am 5. Dezember 1953 gesprengt und danach beseitigt. Das westlich der Kirche gelegene Pfarrhaus wurde mit Verbreiterung der Europabrücke Anfang der 1970er-Jahre abgerissen, da diese in Höhe des Pfarrhauses einen zweispurigen Abbieger nach Metternich erhielt.

Neubau 1968–1969

Nach dem Bau der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Hilf war Pfarrer Peter Plein bestrebt, auch im unteren Teil von Lützel eine Pfarrkirche zu errichten. Im Jahr 1966 wurde eine weitere Pfarrei gegründet, die den Namen St. Antonius erhielt. Bis zum Bau der neuen Pfarrkirche St. Antonius in den Jahren 1968 bis 1969 im Brenderweg fand der Gottesdienst in einer kurzfristig errichteten Notkirche neben dem Bauplatz statt. Architekt der neuen Kirche war Hanns Schönecker aus St. Ingbert. Die Grundsteinlegung war am 5. Mai 1968, die Konsekration erfolgte am 15. Juni 1969. Die Statue des heiligen Antonius, die in der alten Antoniuskirche gestanden hatte, wurde in das neue Kirchengebäude überführt. Sie ist ein Werk des Bildhauers Wilhelm Tophinke.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Antonius_(Koblenz)

 

St. Peter

Portal Pfarrkirche St. Peter

Ein erster Kirchenbau unserer St. Peter-Kirche wurde 1725 am Rheinufer vollendet und Anfang des 20. Jahrhunderts erweitert. Sie prägt maßgeblich die Silhouette von Neuendorf und trägt das Patrozinium des Apostels Petrus.Das Petrus-Patronat stammt ursprünglich aus dem Nachbarort Lützel. Dort gab es bereits seit dem 12. Jahrhundert eine St. Peter-Kirche, die im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688 wie der restliche Ort zerstört wurde. Die Familien fanden in Neuendorf eine neue Heimat. Dort versprach man ihnen eine neue Kirche und so wurde 1723-1725 in Neuendorf ein erster turmloser Saalbau errichtet. Die Pläne hierfür stammen vermutlich von Philipp Honorius von Ravensteyn der bis 1722/23 kurtriererischer Hofbaumeister war. Ausführender Unternehmer war Michael Weinkämmer, der die Pläne modifizierte und vereinfacht ausführte. St. Peter ist die einzige erhaltene Kirche in Koblenz aus der Zeit des Barock, die allerdings gotische Elemente aufgreift. Die Weihe fand am 11. Dezember 1736 statt. Nach der Lösung von der Pfarrei Liebfrauen gründete man 1804 die eigenständige Pfarrei Neuendorf, deren erster Pfarrer Joseph Gregor Lang wurde.

Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in Neuendorf wurde nach Plänen der Koblenzer Architekten Huch und Grefges 1912–1915 an der Nordseite des Saalbaus eine neubarocke  Erweiterung mit Kirchturm angebaut. Die Altsubstanz erhielt durch den Umbau eine neue Bestimmung als Vorhalle zur eigentlichen Kirche, deren Fläche sich hierdurch verdoppelte. Viele der Elemente aus dieser Zeit wurden bei Umbauten 1958 bzw. 1977 entfernt und das Innere der Kirche vollständig neu gestaltet. Der Altar wurde 1977 nach Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils in der Mitte der Kirche aufgestellt.

Auf der Rheinseite prägt ein Kriegerdenkmal mit Erzengel Michael und Drache die Fassade. Im Innenraum befindet sich eine Kopie des Gnadenbildes Mariahilf von Lucas Cranach dem Älteren.

Quelle: Wikipedia